Die Unterschiede von den beliebtesten Tabaksorten

Die beliebtesten Tabaksorten und ihre Unterschiede
Tabak wird aus den getrockneten Blättern der Pflanzen der Gattung Nicotiana hergestellt. Insgesamt gibt es rund 75 Arten, die vornehmlich in Südamerika anzufinden sind. Einige Arten wachsen aber auch in Nordamerika und Australien. Längst nicht alle davon sind für die Herstellung von Rauchtabak geeignet. Die Tabakindustrie setzt vor allem auf den Virginischen Tabak (Nicotiana tabacum) und den Bauerntabak (Nicotiana rustica). Die verschiedenen Tabaksorten auf dem Markt werden also aus nur zwei Arten von Tabakpflanzen gewonnen. Sie können sich aber dennoch stark im Geschmack unterscheiden. Zudem werden aus diesen beiden Pflanzenarten zahlreiche Sorten gewonnen, von denen manche besser für Zigaretten- oder Zigarren und andere besser für Shisha- oder Pfeifentabak geeignet sind.
Welcher Tabak passt zu mir?
Für Pfeifentabak bieten sich zum Beispiel Virginia, Burley oder Latakia hervorragend an, während sich aus Havanna- und Cavendish-Tabak köstliche Zigarren drehen lassen. Zigaretten werden hingegen häufig aus Virigina und Maryland hergestellt. Bei der Auswahl ist es also wichtig, nicht nur nach dem Geschmack, sondern auch nach der Eignung der Tabaksorte für das gewünschte Rauchmittel zu gehen.
Damit der Tabak gut schmeckt, sollte er aber auch richtig gelagert werden. Optimalerweise sollte er bei konstanten Temperaturen zwischen 15 und 20 Grad in einer geschlossenen Dose aufbewahrt werden. Auf keinen Fall dürfen Sie den Tabak in den Kühlschrank stellen. Vermeiden Sie es außerdem, zu trockenen oder zu feuchten Tabak zu rauchen.
Das kann nicht nur den Geschmack verfälschen, sondern auch das Brennverhalten negativ beeinflussen.Um Ihnen eine kleine Stütze bei der Auswahl des passenden Tabaks zu geben, haben wir die beliebtesten Sorten hier für Sie aufgezählt. Manchmal muss man ein wenig herumprobieren, bis man den Tabak findet, der wirklich zu einem passt.

Virginia-Tabak - die meistgerauchte Tabaksorte der Welt
Der goldgelbe Virginia-Tabak spielt in der Tabakindustrie eine übergeordnete Rolle, denn er macht rund 60 Prozent des weltweiten Rauchtabaks aus. Dank seines dezenten, dezent süßlichen Aromas trifft er den Geschmack zahlreicher Menschen. Darüber hinaus hat er einen relativ geringen Nikotingehalt. Er wird vor allem für die Herstellung von Zigaretten- oder Pfeifentabak verwendet. Wie der Name bereits erahnen lässt, wird er vornehmlich im US-amerikanischen Bundesstaat Virginia angebaut. In North Carolina gibt es ebenfalls zahlreiche Tabakplantagen, auf denen genau diese Sorte gedeiht.
Burley-Tabak - ein würziger Vertreter
Auch der Burley-Tabak hat seinen Ursprung in den USA. Seine Entdeckung war zufälliger Natur und ist der Mutation einer Virginia-Tabakpflanze zu verdanken. Im Vergleich zum süßen Virginia-Tabak hat der Burley jedoch ein würziges und erdiges Geschmacksprofil. Obendrein ist sein Nikotingehalt höher, sodass er genau die richtige Wahl für Sie ist, wenn Sie sich einen stärkeren Nikotinflash wünschen und zugleich einen kräftigeren Geschmack bevorzugen.
Aufgrund seiner intensiven Aromen wird er gerne als Tabak für Zigarren oder Pfeifen verwendet. Als reiner Zigarettentabak ist er hingegen ungeeignet. Häufig wird er jedoch anderen Sorten beigemischt. In vielen American Blends ist Burley eine unverzichtbare Zutat. Heute wird Burley-Tabak nicht nur in den USA, sondern in weiten Teilen der Welt angebaut. Dazu gehören Indonesien, Uganda und Guatemala.
Orient-Tabak - ideal für Pfeifenraucher
Orient-Tabak wird im Südosten von Europa und im Nahen Osten angebaut und begeistert mit einem traumhaften Zusammenspiel aus verschiedenen Aromen.
Er schmeckt wunderbar süß, hat zugleich aber auch eine würzige Note, ohne dabei zu aufdringlich zu sein.
Da er so lange brennt, ist er vor allem bei Pfeifenrauchern sehr beliebt und wird dementsprechend auch oft zur Herstellung von Pfeifentabak verwendet. Üblicherweise wird er dafür mit anderen Tabaksorten wie Virginia oder Latakia kombiniert.
Überdies eignet sich Orienttabak ganz hervorragend für Shisha-Tabak.

Latakia-Tabak - die kräftige Sorte
Wenn Sie es besonders intensiv und würzig mögen, ist eventuell der Latakia-Tabak etwas für Sie. Seinen Namen verdankt er der gleichnamigen syrischen Hafenstadt Latakia. In dieser Region wurde er nämlich ursprünglich angebaut. Üblicherweise wird er nicht pur geraucht, sondern gemeinsam mit anderen Tabaksorten konsumiert.
Wenn Sie sich für eine English Mixture oder eine Balkan Mixture entscheiden, stehen die Chancen gut, dass Latakia beigemengt wurde. Vor allem erfahrene Pfeifenraucher greifen zu solchen Mischungen. Für Einsteiger sind dezentere Sorten empfehlenswert.
Perique-Tabak - mit einem intensiven Geschmack
Der Perique-Tabak ist zwar relativ selten, begeistert aber mit einem individuellen und sehr starken Geschmack. Er brennt sehr langsam und besitzt einen sehr hohen Nikotingehalt. Deswegen sollte er am besten nicht pur geraucht werden. Um seine intensiven Aromen ein wenig
abzuschwächen, wird er häufig mit dem deutlich sanfteren Virginia-Tabak kombiniert, wobei letzterer den Hauptteil der Mischung ausmachen sollte. Nur etwa fünf Prozent der Mischung sollten aus Perique bestehen. Manchmal wird noch weniger beigemengt.
Kentucky-Tabak - die feuergetrocknete Sorte
Mit dem Kentucky-Tabak begeben wir uns wieder in die USA. Er zeichnet sich durch sein besonderes Trocknungsverfahren über dem Feuer aus. Das verleiht ihm seinen ganz besonderen, würzigen und rauchigen Geschmack. Dadurch bietet er ein ganz anderes Geschmackserlebnis als die anderen Tabaksorten.
Gleichzeitig besitzt er einen hohen Nikotingehalt und sollte deswegen unbedingt gemischt werden. Er passt zum Beispiel gut zu Virginia- oder Burley-Tabak. Außerdem ist er eine gute Wahl für Pfeifenraucher.
Maryland-Tabak - der perfekte Zigarettentabak
Dieser Tabak stammt aus den USA und wird in dem gleichnamigen Bundesstaat angebaut. Er besitzt einen dezenten dezenten Geschmack und einen relativ geringen Nikotingehalt, sodass er für die Herstellung von Zigarettentabak infrage kommt.

Havanna-Tabak - hochwertig und geschmacksintensiv
Auf Kuba hat der Zigarrenkonsum eine lange Tradition, sodass es auch kein Wunder ist, dass es dort eigene Tabaksorten wie den Havanna-Tabak gibt.
Heute begeistert er Zigarrenraucher auf der ganzen Welt. Mit seinen erdigen und würzigen Nuancen sowie den intensiven Kakaonoten liefert er ein unvergleichliches Geschmackserlebnis.
Wenn Sie den Luxus-Tabak einmal ausprobieren möchten, sollten Sie nach Premium-Zigarren aus Kuba Ausschau halten. Sie werden oft aus der hochwertigen Sorte gedreht.
Cavendish-Tabak - eine aromatisierte Sorte
Sie mögen es lieber süß und dezent? Dann könnte der Cavendish-Tabak etwas für Sie sein. Es handelt sich nämlich um einen aromatisierten Tabak, der nach der Pressung mit Vanille oder Kirsche angereichert wird. Manchmal schmeckt er auch nach Honig oder Karamell.
Streng genommen handelt es sich also nicht um eine eigene Sorte, sondern um einen veredelten Tabak. Cavendish-Tabak wird gerne von Pfeifenrauchern konsumiert. Es gibt aber auch Zigarren, die die aromatisierte Sorte enthalten.
(Foto:©Adobe Stock) (Text:M. Lengemann)