Wie ist die aktuelle Studie zur Gesundheitslage - normale Zigarette oder E- Zigarette?
Die Annahme, dass der Konsum von E-Zigaretten weniger gesundheitsschädlich sei als der von klassischen Tabakzigaretten, ist weitverbreitet. Ob das tatsächlich der Wahrheit entspricht, lässt sich aber nur durch Studien über die Langzeitfolgen des Dampfens herausfinden. Die liegen bisher allerdings noch nicht vor, sodass sich keine zuverlässige Aussage zu diesem Thema geben lässt. Allerdings gibt es einige Studien, die darauf hindeuten, dass die gesundheitliche Gefährdung ein wenig geringer als beim Rauchen von Zigaretten ausfällt.
Tabakrauch oder Dampf – wo liegt der Unterschied?
Bei der klassischen Zigarette wird Tabak verbrannt und der Rauch inhaliert, der jede Menge schädliche Stoffe wie Nikotin, Teer, Benzol und andere Substanzen enthält. Bei der E-Zigarette wird hingegen ein Liquid erhitzt und zum Verdampfen gebracht. Dabei entstehen Aerosole,
die zwar frei von Teer sind, dafür aber reich an Aromastoffen, Propylenglykol und Glyzerin sind. Weiterhin sind viele Liquids mit Nikotin angereichert und haben so ein ebenso hohes Suchtpotenzial wie klassische Zigaretten.
Wie sieht die aktuelle Studienlage aus?
Laut dem Deutschen Krebsforschungszentrum ist es bisher sehr schwer zu belegen, welche gesundheitlichen Auswirkungen der Konsum von E-Zigaretten tatsächlich hat.
Das läge vor allem daran, dass sich die Studien oft nicht miteinander vergleichen lassen und sie bisher nur über kürzere Zeiträume stattgefunden haben.
Viele Studien wurden außerdem nicht an menschlichen Testpersonen, sondern an Tieren durchgeführt. Sicher ist aber, dass auch beim Erhitzen von Liquids gesundheitsschädliche Substanzen freigesetzt werden.
Möglicherweise erhöhtes Krebsrisiko
Eine Studie aus dem Juni 2024 deutet darauf hin, dass bereits der kurzfristige Konsum von E-Zigaretten das Risiko für Mundhöhlenkrebs erhöhen könnte. Im Rahmen der Untersuchung fand man veränderte Gene, die zu einem späteren Zeitpunkt potenziell zu Krebs führen könnten. Eine weitere Studie aus Südkorea lässt außerdem ein höheres Lungenkrebsrisiko vermuten. Dabei wurden Ex-Raucher miteinander verglichen,
die das Rauchen entweder aufgegeben hatten oder auf die E-Zigarette umgestiegen waren. Allerdings sind das nur einzelne Studien. Um wirklich eine Aussage über die krebserregende Wirkung von E-Zigaretten treffen zu können, sind weitere wissenschaftliche Ausarbeitungen notwendig.
COPD bleibt auch bei Dampfern ein Thema
Die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) ist unter Rauchern weitverbreitet und tritt meist erst nach jahrelangem Konsum ein. Es kommt zu einer Schädigung der Lunge und einer Verengung der Atemwege. Das erste Symptom ist zumeist der typische Raucherhusten. Später gesellen sich auch Atemnot in Ruhe und ein undezentes Pfeifen oder Brummen beim Atmen hinzu. Lange wusste man nicht, ob die E-Zigarette auch COPD verursachen kann. Mittlerweile hat ein Team aus Wissenschaftlern aus den USA einen Zusammenhang finden können. Ihrer Datenanalyse nach erkranken Dampfer häufiger an COPD als Nichtdampfer.
Gefahr für das ungeborene Kind vermeiden
Während der Schwangerschaft sollten Sie nicht nur auf das Rauchen, sondern auch auf das Dampfen verzichten. Mithilfe einer Tierstudie konnte nachgewiesen werden, dass der Dampf der E-Zigarette die Entwicklung des Fötus negativ beeinträchtigt. Als Versuchstiere wurden Mäuse gewählt,
sodass sich die Ergebnisse natürlich nicht eins zu eins auf den Menschen übertragen lassen. Dennoch sollten Sie das Risiko ernst nehmen und während der Schwangerschaft den Konsum einstellen.
Doch was ist jetzt schädlicher?
Anhand der aktuellen Studienlage lässt sich festhalten, dass E-Zigaretten keineswegs so gesundheitsfreundlich sind, wie manche Hersteller es gerne wirken lassen. Möglicherweise erhöhen Sie das Risiko für Krebs und Atemwegserkrankungen. Außerdem gefährdet der Konsum auch andere Personen im Raum, denn mit dem Aerosol können schädliche Substanzen in die Atemluft gelangen. Für Ihre Gesundheit ist es also besser, wenn Sie nicht nur auf die Tabakzigarette, sondern auch auf die E-Zigarette verzichten. Es gibt aber Hinweise darauf, dass die Gesundheitsgefährdung bei der E-Zigarette geringer als bei der normalen Tabakzigarette ist. Laut der PATH-Studie aus den USA haben Dampfer im Vergleich zu Zigarettenrauchern ein um 34 Prozent
geringeres Risiko an kardiovaskulären Erkrankungen zu erkranken. In einem Positionspapier verschiedener medizinischer Fachgesellschaften heißt es obendrein, dass einige der schädlichen Stoffe, die in Zigarettenrauch vorhanden sind, im Aerosol von E-Zigaretten in deutlich geringerer Konzentration vorhanden sind. Dabei darf allerdings nicht vergessen werden, dass das E-Liquid stattdessen andere Schadstoffe aufweist, die im Tabakrauch so nicht vorkommen. Ferner schreibt das Deutsche Krebsforschungszentrum, dass ein Umstieg von der Zigarette auf die E-Zigarette die Lungenfunktion verbessern kann. Gleichzeitig scheint es aber so, dass das Herzkreislauf-System durch den Umstieg nicht positiv beeinflusst wird.
Das Zentrum weist zudem darauf hin, dass es signifikante Unterschiede je nach Art des Liquids geben kann. Sie sehen also, dass es nach der aktuellen Studienlage nicht möglich ist, klar und deutlich zu sagen, ob die Tabakzigarette oder die E-Zigarette schädlicher sind. Hinzu kommt, dass viele Studien möglicherweise verfälscht sind, weil die Probanden häufig ehemalige Zigarettenraucher waren, sodass sich nur schwer herausfinden lässt, ob die Folgen des Dampfens oder des Rauchens die Ursache für ihren Gesundheitszustand sind. Um eine eindeutige Aussage treffen zu können, müssen also erst noch ein paar Jahrzehnte vergehen. In jedem Fall gilt: Am gesündesten ist der Verzicht auf beides.
Was für die E-Zigarette spricht
Abgesehen von der ebenfalls gesundheitsschädlichen Wirkung von E-Zigaretten gibt es auch einige Punkte, die für den elektrisch betriebenen Verdampfer sprechen:
- Der Dampf riecht meist sehr dezent und stört Ihre Mitmenschen nicht so sehr. Außerdem zieht kein beißender Rauchgeruch in Ihre Kleidung oder Ihre Polstermöbel.
- Liquids gibt es in allen erdenklichen Geschmacksrichtungen, sodass Sie viel mehr Auswahl als bei der klassischen Zigarette haben. Erhältlich sind fruchtige, süße, erfrischende und herbe Aromen.
- Sie können selbst bestimmen, wie viel Nikotin in Ihrem Liquid vorhanden sein soll. Entweder entscheiden Sie sich für fertige Liquids mit einer bestimmten Menge an Nikotinsalz oder Sie mischen sich Ihr Liquid selbst zusammen und fügen einen Nikotinshot hinzu.
Dadurch, dass Sie beim Dampfen die volle Kontrolle über Ihren Nikotinkonsum haben, können Sie die E-Zigarette auch zur Rauchentwöhnung nutzen. Dann beginnen Sie passend zu Ihrem vorherigen Zigarettenkonsum mit einer hohen Nikotindosis und reduzieren den Inhalt mit der Zeit immer mehr. So entwöhnen Sie sich langsam, ohne einen krassen Entzug durchmachen zu müssen. Natürlich funktioniert das nicht bei allen Rauchern, aber womöglich ist diese Variante genau das Richtige für Sie! Schauen Sie sich gerne in unserem Online-Shop um. Dort finden Sie nicht nur E-Zigaretten in verschiedener Ausführung. Darüber hinaus bieten wir Ihnen köstliche, dampffertige Liquids sowie Aromen, Basen und Nikotinshots zum selber Mischen.
(Foto:©Adobe Stock, Depositphotos.Inc.) (Text:M. Lengemann)
Quellen:
https://www.dkfz.de/fileadmin/user_upload/Krebspraevention/Download/pdf/Buecher_und_Berichte/2023_Risiken-von-E-Zigaretten-und-Tabakerhitzern.pdf
https://www.deutschesgesundheitsportal.de/2023/02/09/auch-e-zigaretten-erhoehen-das-copd-risiko/
https://www.aok.de/pk/magazin/koerper-psyche/sucht/e-zigaretten-wie-schaedlich-sind-sie-wirklich/
https://pneumologie.de/storage/app/uploads/public/636/ba4/635/636ba4635bef2248644834.pdf