EU-Pläne zur Tabaksteuerreform - Was ist der aktuelle Stand?
In Deutschland unterliegen Zigarren und Zigarillos (Stand 2025) einer kombinierten Steuer, die sich sowohl aus dem Stückpreis als auch aus dem Kleinverkaufspreis zusammensetzt. Im Durchschnitt resultiert dies in einem Steueraufwand von etwa 7,5 Cent pro Stück.

Pläne der EU zur Reform der Tabaksteuer
Die Europäische Kommission plant nun eine umfassende Reform der Tabakbesteuerung. Vorgesehen ist eine drastische Erhöhung der Mindeststeuer für Zigarren und Zigarillos von derzeit 12 € auf 143 € pro 1.000 Stück. Zudem soll ein Kaufkraftaufschlag für wohlhabendere Länder wie Deutschland eingeführt werden. Laut Berechnungen des Bundesverbands der Zigarrenindustrie (BVZ) könnte dies zu einem Preisanstieg von etwa 6 € pro Packung führen. Eine Zigarre oder Packung, die derzeit zwischen 8 und 14 € kostet, könnte somit erheblich teurer werden. Der Verband warnt vor gravierenden Auswirkungen auf mittelständische Hersteller und Importeure, wobei bis zu 1.600 Arbeitsplätze gefährdet sein könnten.
Argumente für und gegen die Steuererhöhung
Befürworter höherer Steuern argumentieren vor allem mit dem Gesundheitsschutz. Experten, darunter das Deutsche Krebsforschungszentrum, sehen in höheren Preisen ein effektives Mittel zur Rauchprävention, insbesondere bei Jugendlichen. Studien zeigen, dass ein Preisaufschlag von zehn Prozent den Konsum um etwa vier Prozent verringern kann.
Gegner der Reform warnen vor den Risiken des Schwarzmarkts. Die Tabakbranche betont, dass ein erheblicher Preisschock legale Käufer in den illegalen Handel treiben könnte.
Dies stellt ein ernsthaftes Risiko für den Jugendschutz und Verbraucher und Verbraucherinnen insgesamt dar. Zudem könnte die Reform kleinere Anbieter stark belasten und Marktverzerrungen begünstigen, während größere Betriebe möglicherweise besser reguliert würden.

Ab wann soll die Tabaksteuerreform der EU in Kraft treten?
Die überarbeitete Tabaksteuer-Richtlinie ist jedoch noch nicht beschlossen, da sowohl der Bundesrat als auch das Europäische Parlament ihre Zustimmung geben müssen. Laut dem aktuellen Zeitplan hat die EU-Kommission den überarbeiteten Entwurf am 16. Juli 2025 offiziell vorgestellt. Jetzt erst beginnt die entscheidende Phase in den EU-Institutionen: Der Entwurf muss das Verfahren im Ministerrat durchlaufen, wo eine einstimmige Zustimmung erforderlich ist - Und, das Gesetz muss dann erst noch das Europäische Parlament und das Wirtschafts- und Sozialkomitee passieren.
Sollten die neuen Regelungen beschlossen werden, sind sie frühestens ab 2028 gültig. Die Einführung der neuen Mindeststeuersätze soll über eine vierjährige Übergangsphase schrittweise erfolgen. In dieser Zeit von 2028 bis 2032 werden die Steuern stufenweise erhöht, bis die endgültigen Sätze, wie beispielsweise 143 Euro für 1.000 Zigarren oder Zigarillos, erreicht sind.

Gibt es noch Möglichkeiten die EU-Pläne der Tabaksteuerreform zu kippen?
Es besteht jedoch die Möglichkeit von Verzögerungen, da im EU-Ministerrat Einstimmigkeit erforderlich ist. Einige Mitgliedstaaten, darunter Italien, Griechenland und Rumänien, könnten Schwierigkeiten haben, die umfangreichen Steuererhöhungen umzusetzen.
Die Übergangsphase soll sicherstellen, dass Hersteller, Händler und Sie als Verbraucher ausreichend Zeit haben, sich auf die neuen Regelungen einzustellen.
Das aber der Gesetzesentwurf noch gekippt wird, oder gar komplett aufgelöst wird, ist leider sehr unwahrscheinlich.
Fahrplan der EU-Reform zur Tabaksteuer!
Thema |
Details |
Aktueller Stand in Deutschland (2025) |
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EU-Pläne zur Reform |
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Erwartete Preisänderung |
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Betroffene Unternehmen |
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Argumente für die Reform |
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Argumente gegen die Reform |
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Zeitplan für Umsetzung |
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Chancen der Verzögerung oder Ablehnung |
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(Foto:© Adobe Stock, Canva, ChatGPT) (Text: A. Brucker)